Hermanns Denkmal erhebt sich am südlichen Ausläufer des Burgberges, auf dem sich Reste einer Wallanlage aus der jüngsten Bronzezeit befinden. Es nimmt eine Schlüsselstellung innerhalb des Bildprogramms des Seifersdorfer Tals ein. Früher, als durch die intensive Waldnutzung die Felspartien noch freier standen, konnte man die Eiche von vielen Stellen im Tal sehen.

Becker gab 1792 eine Beschreibung dieser Gartenszene:

„Schild, Schwerdt und Lanze sind, mit einem Streitkolben gruppiert, an der Eiche aufgehangen, und unten drunter bilden zusammengesetzte Felsenstücke einen Altar, in dessen Mitte eine Höhlung ist, die einen altdeutschen Aschenkrug nebst einem kleinen Thränenkruge verwahrt.“

Das Denkmal war Arminius dem Cherusker, dem Sieger der „Schlacht im Teutoburger Wald“, gewidmet, der falsch eingedeutscht auch Hermann genannt wurde. Die Eiche symbolisierte das Vaterland, das Ende des 18. Jahrhunderts noch in zahlreiche Einzelstaaten zersplittert war. In Klopstocks Drama „Die Hermannsschlacht“ heißt es:

„O Vaterland! O Vaterland! …
Du gleichst der dicksten schattigsten Eiche
Im innersten Hain,
Der höchsten, ältesten, heiligsten Eiche“. Bezeichnenderweise wurde die Eiche in den 1930er Jahren durch Blitzschlag zerstört. Der Rest des Baumstammes mit dem davor liegenden steinernen Altar sind aber auch heute noch eindrucksvoll. Der schöne Blick, der sich von hier in das Tal bietet, lohnt den beschwerlichen Aufstieg.