Lorenzos Grab steht am Weg gegenüber der Stätte der Versöhnlichkeit und besteht aus einem sehr großen rohen Granitstein, der rechts und links von zwei Moosbänken flankiert ist.
Zur Entstehungszeit war der Stein noch mit einem Sack, einem Stab und einer Dose dekoriert, und die Umgebung war mit Veilchen bepflanzt. Das Ganze war wie ein Garten von einem geflochtenen Zaun aus Weidenruten eingehegt.
Über dem Eingangstor zum Gärtchen war folgender Spruch eingraviert:
Ewig ist das Fortschreiten zur Vollkommenheit,
wenn gleich am Grabe
die Spur unserm Auge verschwindet.
In den Ecken des Gärtchens befanden sich Lauben mit weiteren Inschriften:
Armer Bruder, dem die harte Bürde
dieses Lebens schwer zu tragen fällt,
Dulde muthig! Leiden bringen Würde,
bringen Wonne in der bessern Welt
Was ist aller Kummer, alles Leiden
Das dein kurzes Leben dir vergällt
Gegen die unnennbar großen Freuden
Die die Ewigkeit dir vorbehält. –
Lies und glaube: wer mit Thränen säet,
Der soll ernten auch mit Freuden einst.
Selig bist du, wie’s geschrieben stehet,
Wenn du hier gerechte Thränen weinst.
Einer ist, der kennt des Frommen Sehnen,
Jede Zähre, die ihm rann herab,
Und einst trocknet er ihm seine Thränen,
Nach der Duldezeit mit Liebe ab.